Gute Zukunftschancen für den Standort Hanau
Materialtechnikunternehmen Umicore: Wirtschaftsförderin Erika Schulte, Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Dr. Bernhard Fuchs, Mitglied des Vorstandes der Umicore AG & Co. KG.
Vorstellung des Wirtschaftsberichts 2012/13
Der Wirtschaftsbericht der Stadt Hanau 2012/2013 liegt vor und ist für Interessierte auf der Internetseite der Stadt Hanau einszusehen. Im Rahmen einer Pressekonferenz bei Umicore im Industriepark Wolfgang stellten Oberbürgermeister Claus Kaminsky, Erika Schulte von der Hanau Wirtschaftsförderung und Gastgeber Dr. Bernhard Fuchs, Mitglied des Vorstandes der Umicore AG & Co. KG, das rund 50 Seiten starke Werk den Vertretern der Medien vor.
„Der vorliegende Wirtschaftsbericht unterscheidet sich von seinen Vorgängern nicht nur in Aufbau und Erscheinungsbild, sondern wurde auch inhaltlich neu ausgerichtet und den heutigen Anforderungen angepasst“, erläuterte Kaminsky. Der Bericht sei im Dialog mit lokalen Akteuren aus der Wirtschaft entstanden. Erstmals enthalte es eine Analyse der Situation und eine Einschätzung der zukünftigen Herausforderungen, auf deren Basis Schlüsse für Ausrichtung der Wirtschaftsförderung gezogen werden könnten. „Zudem wurde der Inhalt mit Vertretern von Unternehmen, Verbänden und Institutionen besprochen und deren Anregungen sind entsprechend eingeflossen“, erklärte der OB. Die Erarbeitung des neuen Wirtschaftsberichts sei somit auch der Startschuss für eine vertiefte Netzwerkarbeit mit den lokalen Akteuren.
Hanau, fuhr der OB fort, sei ein wichtiges Zentrum im Materialtechnikcluster der Region. Hier würden viele Produkte hergestellt, die weltweit zum Einsatz kämen: „Zum Beispiel rund um die Mobilität – ohne die Produkte aus Hanau kommt kaum ein Autohersteller aus“, berichtete Kaminsky: Temperatursensoren oder der Airbag-Draht kämen von Heraeus; die Fahrbahnmarkierungen, die beim Überfahren Geräusche verursachen und damit Unfälle vermeiden helfen, stammten von Evonik; und jeder 3. Autoabgaskatalysator der Welt werde von Umicore produziert.
Dr. Bernhard Fuchs, Mitglied des Vorstandes der Umicore AG & Co. KG, der bereits im Vorfeld Gelegenheit hatte, den Wirtschaftsbericht zu lesen, freute sich, dass der Materialtechnik für den Standort Hanau so hohe Bedeutung beigemessen wird: „Als Materialtechnologie-Konzern gehört dieses Thema natürlich zu unserer täglichen Arbeit. Die Verbesserung von Materialien und Systemlösungen und somit auch unsere Produkte stehen dabei ganz oben. Gerade auch die Ressourceneffizienz spielt eine wichtige Rolle. Ein schönes Beispiel hierfür ist unser neu entwickeltes Produkt ‚BlueBraze‘, ein Hartlot mit 1zehn Prozent geringerem Silberanteil und nachgewiesen hervorragender Performance in der Verbindungstechnik.“
Erika Schulte präsentierte im Anschluss eine Zusammenfassung der Ergebnisse: „Der Wirtschaftsstandort Hanau – ein High-Tech-Standort mit industriellem Schwerpunkt und wachsendem Dienstleistungsanteil - hat aufgrund seiner Infrastruktur gute Zukunftschancen.“ Hierzu trügen unter anderem Faktoren wie gute Verkehrsanbindung, reichhaltige Flächenangebote, vielfältige Aus- und Weiterbildungsangebote, die Strahlkraft durch den Stadtumbau und die guten Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei. Allerdings, stellte Schulte fest, seien die Stärken Hanaus noch nicht hinreichend bekannt und der Investitionsspielraum der Kommune gering. Die positive Entwicklung der Wirtschaft in Hanau sei jedoch an der Zunahme des Bruttoinlandsprodukts um 10,1 Prozent seit 2009 abzulesen. „Damit liegt Hanau 23 Prozent über dem hessischen Durchschnitt“, so die Wirtschaftsförderin. Aber nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ befinde sich Hanau in einer Wachstumsphase: „Im offiziellen Ranking der attraktivsten deutschen Mittelstädte hat Hanau Platz 16 belegt“, wusste Schulte zu berichten. Das liege auch an den vielen neuen Wohnangeboten sowie der großen Auswahl an Freizeit-, Kultur- und Unterhaltungsveranstaltungen. „Seit Januar 2010 ist Hanau netto um mehr als 4.800 Einwohner auf eine Bevölkerungszahl von inzwischen 92.761 angewachsen“, erklärte Schulte. Das beweise, dass man in der Stadt auf dem richtigen Weg sei.
Nach Auskunft der Wirtschaftsförderin ist Hanau ist einer der wichtigsten Standorte für Materialtechnik in Europa mit vier Unternehmen, die zu den 100 größten Hessens zählten und rund 13.000 Mitarbeiter beschäftigen. „Auch die Fraunhofer-Projektgruppe für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie ist ein wichtiger Partner vor Ort, der ja bekanntermaßen plant, sein Engagement in Hanau noch weiter auszubauen“, sagte Schulte.
Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und Stadt setzten sich mit den großen Herausforderungen auseinander, zu denen die globale Vernetzung, Ressourcenknappheit, demografischer Wandel und geringe Finanzierungsspielräume zählten, so Schulte weiter. „Die Wirtschaftsförderung der Stadt Hanau nimmt die Herausforderungen an und erweitert dementsprechend ihren Service für die Wirtschaft, erläuterte sie. Gemeinsam mit den Partnern arbeite man an der Fokussierung des Profils als High-Tech-Standort mit industriellem Schwerpunkt im Kompetenzfeld Materialtechnik, der Vernetzung der Unternehmen untereinander in Stadt und Region und der Steigerung des Bekanntheitsgrades des Wirtschaftsstandortes Hanau in der Region FrankfurtRheinMain und im In- und Ausland. Für die geplante weitere Profilierung Hanaus als Materialtechnikstandort zusammen mit lokalen Akteuren werde die Wirtschaftsförderung im Frühjahr 2015 einen Maßnahmenplan vorstellen.