Kowol: Weggefallene Parkplätze sind überkompensiert
„Die Hanauer Regierungskoalition hat eine zukunftsorientierte Verkehrsplanung, also braucht sie an dieser Stelle keine Nachhilfe der örtlichen FDP.“ So reagiert Bau- und Umweltstadtrat Andreas Kowol auf den Vorwurf der FDP, wonach der ruhende und der fließende Verkehr behindert werde. Kowol hält dem entgegen: „Unsere Strategie ist klar. Wir wollen den Parksuch- und Schleichverkehr in der City verringern und mit unserer Parkraumstrategie eine optimale Nutzung für die Autofahrer erreichen. Dabei soll zudem die Nutzung von Rad und Bus sowie das Zu-Fuß-Gehen gefördert werden“, beschreibt Stadtrat Kowol die Zielsetzung. Zugleich sei es mitnichten so, wie von der FDP dargestellt, dass das Parkplatzangebot in der Brüder-Grimm-Stadt nicht ausreiche.
Kowol versichert, dass nach dem Stadtumbau „keinesfalls weniger Parkplätze in der Innenstadt vorhanden sind als vorher“. Denn die Forum-Tiefgarage unterm Freiheitsplatz bietet künftig 500 weitere Stellplätze, nachdem im Parkhaus Kinopolis schon 200 neue entstanden sind, ebenso am Gloria-Palais rund 300. Mit Abzug von 30 Stellplätzen, die durch die Sanierung der Markt-Tiefgarage wegfielen, ergebe sich ein Zuwachs von fast 1000 Plätzen in Parkbauten, so Kowol. „Selbst wenn man die weggefallenen Stellplätze auf dem alten Freiheitsplatz und an anderer Stelle abzieht, steigt die Zahl der Parkplätz von 4754 im Jahre 2011 auf deutlich über 5000 Stellplätze ab kommenden Herbst“, so Kowol weiter.
Zu dieser Parkplatzzahl sind weitere Angebote zuzurechnen, die teilweise in den nächsten Monaten noch entstehen werden und für das Parkraumangebot in der Innenstadt relevant sind: Leipziger Straße, ein Parkhaus auf dem Heraeus-Gelände, Postcarré, Parkplätze an der Tierklinik (Brüder-Grimm-Straße), Westcarré und Ostcarré. Hinzu komme ein weiteres Parkhaus in der Leipziger Straße, das Investor Hansteen baue. Damit seien alle weggefallenen Parkplätze „überkompensiert“ – im Endeffekt auch die an der Wallonisch-Niederländische Kirche, die derzeit noch zur Verfügung stehen.
Breiten Raum widmet Kowol in seiner Replik der Parkplatzsituation auf dem Gelände des städtischen Krankenhauses und drum herum. Der hohe Preis für den Parkplatz Klinikum sei „nicht zum Abschrecken gedacht, wie die FDP unterstellt, sondern zum Umlenken“. In Kowols Augen „wäre töricht, dort die Preise unter denen der Parkhäuser anzusiedeln, denn dann gäbe es wegen des Rückstaus vor der Parkplatzzufahrt in der Leimenstraße überhaupt kein Durchkommen mehr.
In den umliegenden Parkhäusern des Klinikums gebe es „regelmäßig genügend preiswertere Parkplätze“. Hinzu komme, dass das vollautomatische Parkhaus in der Langstraße entlasten helfe, denn es ist weitgehend Klinik-Beschäftigten als Dauerparker vorbehalten. – Dort sind derzeit noch 35 Plätze frei. – Darüber hinaus seien die Planungen für einen Parkhaus-Neubau zur Mühlstraße hin „schon ziemlich weit gediehen“.
Der Parkplatz unter der Main-Kinzig-Halle, also nicht allzu weit entfernt vom Klinikum, wurde bei der Schließung des Parkplatzes auf dem Freiheitsplatzes neu ausgerichtet auf Kurzparker. Durch eine Bewirtschaftung unter der Regie der Hanauer Parkhaus GmbH könnten jedoch künftig auch dort wieder Dauerparker unterkommen.
Generell lasse sich feststellen, dass Hanaus City-Parkhäuser „selbst in Spitzenzeiten nicht voll belegt“ seien. In normalen Zeiten seien reichlich Reserven vorhanden, nämlich „je nach Parkhaus 20 bis 40 Prozent“. Wobei die Auslastung der Parkhäuser in den vergangenen Jahren Schritt für Schritt zugenommen habe. Kowol fasst zusammen: „Es gab noch keinen Tag, an dem alle Innenstadt-Parkhäuser gleichzeitig überfüllt waren.“ In der Betrachtung nicht zu vernachlässigen sei, dass Hanaus Innenstadt auch durch die zahlreichen entstandenen neuen Einkaufsmöglichkeiten mit kostenfreien Stellplätzen in der Bruchköbeler Landstraße sowie in den Stadtteilen Lamboy-Tümpelgarten und Wolfgang vom Parkverkehr entlastet wurde.